13:44 chaos-kind 1 Comments



"Das ist gar nicht dein Erstes?" Sie zeigt auf mein Handgelenk. Ich schüttle den Kopf.
"Mein erstes ist an der Hüfte." Sie sieht mich fragend an, ich schiebe mein Top ein Stück hoch und präsentiere Tattoo Nummer 1. Ein Dreieck. Mit drei Buchstaben. Ganz abgesehen davon, dass meine Tattoos nicht "normal" sind, nicht großflächig (noch nicht) und sie erstmal keiner versteht - hat jedes davon eine persönlich, sehr auf mich gemünzte Bedeutung. Ich überlege lange, bevor ich die Nadel in die Haut lasse.

Das Dreieck und die drei Buchstaben L, M, A. (Nicht "Leck mich am Arsch" wie manche vermuten, das schreibt man mit zwei a) Love, Music, Art. Drei Dinge ohne die ich nicht leben kann. Besonders Musik. Musik ist mein Leben. Ich brauch Musik wann immer das möglich ist.

Ich arbeite am effektivsten mit Musik. Ich hab damals schon immer Musik zum lernen gebraucht und jeder dachte ich kann mich dann erst recht nicht konzentrieren.
Musik bringt mich runter. Musik pusht mich. Musik beruhigt und entspannt. Musik macht mich wütend. Musik macht mich fröhlich. Alles, mein ganzes Leben ist Musik-untermalt. Ohne Musik kann ich nicht. Ohne Musik geht nicht.

Es gibt so audiophile Menschen wie mich. Und dann gibt es die, die auf Konzerte gehen und das höchste der Gefühle mal ein leichtes Kopfnicken ist. Und eben die, sind der Grund dass ich am Samstag bei Slash & Myles Kennedy etwas gemacht habe, was ich selten tue: Ich bin freiwillig bis in die aller-aller-allerletzte Reihe gegangen. Da war Platz. Da konnte ich tanzen. Da hab ich Zwerg sogar noch freien Blick auf die Bühne gehabt und den Rockfather persönlich gesehen. Ich bin eigentlich die, die mitten in der Menge ist, sich mitreißen lässt – aber als persönliches Fazit muss ich sagen, dass es mir da hinten viel besser gefallen hat. Ich hatte Platz, ich konnte sogar was sehen und ich konnte tanzen. Tanzen, grölen, springen, mitsingen. Inbrünstig bei Paradise City und Child of mine mit den Händen fuchteln und mit einem breiten grinsen, geschlossenen Augen und der Hand auf dem Herzen bei Anastacia das Solo mit wippen. Keiner rempelt dich an, keiner hält dich für verrückt. Jeder, der hier hinten steht, fühlt wie du, geht ab, tanzt, singt. 

Eigentlich interessant – fast schon schockierend – das bei der Rocklegende schlechthin gefühlt 80% nur dastanden und nichts getan haben außer mal mit dem Fuß im Takt getippt. Fühlt denn keiner den Beat? Das Gefühl wenn man sich total in der Musik verliert ist befreiender als so manch anderes. Ich möchte für mich fast behaupten, dass es nichts besseres als Seelenheilung gibt, als ein Konzert, bei dem man alle Sorgen, alle Lasten abtanzen kann, aus sich brüllen. 
Der Moment wenn das Konzert vorbei ist (im Falle von Slash unter lautem Getose, Konfetti und Rauch in den vorderen Reihen) ist wie der Moment gleich nach atemberaubenden Sex. Atemlos. Glücklich. Ausgepowert. Strahlend. Frei. 

Musik macht frei. Musik rettet. Musik belebt.
Music my savior, singen Machine Head. Und irgendwann singen sie dass auch auf meiner Haut. 





p.s. übrigens war Slash featuring Myles Kennedy & the Conspirators eine Wucht. Ich hab selten ein so gutes, atemberaubendes Konzert erlebt. Slash ist und bleibt eine Legende und während er sein 15-Minuten Solo hinschmettert und man sogar anfängt sich zu fragen wann jemand den Stecker zieht, geht einem das Herz auf. Myles Kennedy ist live grandios und die werten Herren der Conspirators reißen einen mit. Sogar ganz hinten. 




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Remember.

16:06 chaos-kind 0 Comments

Als du plötzlich dieses Foto vor dir gesehen hast lief es dir eiskalt den Rücken runter. Mit einem Schlag war alles wieder da. Alles, was du feinsäuberlich in kleine Boxen gestopft hattest, weit, weit, weit hinten im Schrank der Erinnerungen. So tief vergraben dass du dir sicher warst, dass du nichts mehr fühlen würdest. Erinnerungen neutralisieren sich irgendwann. Oder schwächen ab. Irgendwann ist es dir egal. Zumindest bist du immer davon ausgegangen.

Aber es gibt Erinnerungen die sich so festsetzen, sich tief in dir verstecken und wenn sie freigelassen werden, sind sie so nah, so intensiv wie in dem Moment als es passiert ist. Es ist der Hass, die Wut, der Ekel der in dir aufsteigt, der dich überkommt und egal wie du es drehst und wendest... es mag viel verheilen. Aber manche Wunden bleiben und werden zu Narben. Narben die du versteckt in dir trägst.

Du schließt das Fenster. Löscht das Bild. Mal wieder. Du wolltest nie Fotos löschen, hast alles behalten. Irgendwo liegt bestimmt noch eine Kopie der Kopie der Kopie. Du wolltest nie etwas vergessen, hast gesammelt, aufgehoben, Sicherheitskopien kopiert weil du Angst hattest alles mit einem Schlag zu vergessen. Du löscht das Bild. Leerst den Papierkorb. Aber die Erinnerung ist frei und reisst dich weg. Weit fort. In eine Welt, in der du nicht mehr sein willst.


Danke dafür. Danke dass mich jedesmal die Gänsehaut überkommt. Die Wut. Die Tränen. Der Ekel. Der Hass. Es ist lange her – aber die Wut schürt sich mit jedem Mal. Danke, dass du mich zu dem gemacht hast was ich bin. Stärker als du. Und irgendwann, irgendwann spuckt dir das Karma in dein verdammtes Gesicht. What comes around, goes around.

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wanna rock with me?

14:35 chaos-kind 2 Comments

Die meisten habens sicherlich mitbekommen. Franzi vor der Kamera. Eher selten – ausgenommen Selfies – aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch wenns nicht das erste Mal war (ihr erinnert euch noch an die tollen Spontan-Shooting-Bilder mit Rike?) – ich war so derart nervös, das ich erstmal einen Kaffee (ach was, einer...) zur Beruhigung gebraucht hab. So zwischen den Scheinwerfern ist doch wieder was anderes.
Ende vom Lied war aber, das Carmen und ich uns teilweise halbtot gelacht haben und ich mit einem derartigen Flattern im Bauch wieder aus den High Heels gestiegen bin das ich das Ganze am liebsten noch 20x hintereinander gemacht hätte.

Mehr kann ich dazu gar nicht sagen, ich bin immernoch dezent geflasht von dem Shooting. Quasi als kleinen Vorgeschmack gibts mal die Bilder, die ich liebevoll "die G’frieser" getauft hab.
Der Rest folgt, aber mal schick im Kleid mit verzogener Schnute passt einfach nicht zusammen ;)








Photo/Edit: Human-in-Time //// H&M: selber g’macht



An dieser Stelle nochmal ein riesengroßes Danke an Human-in-Time / Carmen (unbedingt vorbeischauen!) für das Shooting und an Blendstufe, der erfolgreich Vermittler gespielt hat!



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weibersachen

13:01 chaos-kind 0 Comments



Ein Post von mir an mich. Und den Meckerich in euch.

Ist das nur eine Eigenart von mir – oder geht es euch auch so? Sind wir generell einfach so dermaßen unzufrieden mit uns selbst, dass wir in jedes eigentlich gute und schöne Kompliment irgendwas feindseeliges hineininterpretieren? Und interpretieren und interpretieren bis es tot-interpretiert ist und man selbst eigentlich gar nicht mehr weiß, wieso man jetzt a) was eigentlich schönes so zerdenkt hat und b) wieso man so verkorkst ist, dass man immer nach dem Fehler darin sucht.

Wieso können wir Komplimente nicht als solches nehmen und uns darüber freuen weil uns mal jemand toll findet? Und zwar ganz so wie wir sind – eben weil wir keine Modelmaße haben oder wir nicht dem typisch (deutschem) Schönheitsideal entsprechen?
Zerdenken wir es deswegen so sehr weil wir mit unserer Nase, unseren Wangenknochen oder unseren Oberschenkeln unzufrieden sind? Weil wir selbst nicht sehen wie schön wir eigentlich sein können - wenn wir uns nur selbst mal lassen würden?

Jede von uns hat ihre Problemchen und Wehwehchen – ob jetzt begründet oder nicht sei dahingestellt. Jede von uns hat irgendwann einen Anfall von "ich bin viel zu dick" und dann ist es egal ob du 50 kg oder 120 kg auf die Waage bringst und was die anderen sagen. Wenn du dich selbst so siehst ist es vorbei.
Wieso können wir uns nicht darauf konzentrieren was uns zu etwas schönem und besonderem macht und sagen "Problemzone hin oder her, meine XY sind zum Beispiel echt schön".

Ich hasse meine Nase. Abgrundtief. Ich hab im letzten Jahr über 12 Kilo abgenommen – und find mich noch lange nicht perfekt (perfekt in dem Sinne wie ich mich gern hätte). Ich find meinen Mund doof wenn ich laut lache, zu breit wenn ich schmolle und zu voll für knallige Lippenstifte. Ich mag mein Mondgesicht eigentlich nicht und von meinen Beinen brauch ich gar nicht anfangen. Ich mag nicht, ich mag nicht, ich mag nicht...

Ich hab nen Komplex Komplimente nicht annehmen zu können – besonders dann nicht wenn jemand eben jene Dinge die ich sehe, nicht sieht.

In meinem Kopf schaltet sich dann der Verstand ab und der kleine Meckerich macht sich breit. "Pah, was sind schon schöne Augen. Schau mal deine Beine an. Der meint das doch nicht ernst".
Wieso in aller Welt kann man nicht Danke sagen und mal den ganzen sonstigen Dreck den wir nicht mögen – der uns ehrlich gesagt auch nur in den Strudel der Unzufriedenheit reißt – weglassen?

Unzufriedenheit ist eigentlich das, was uns hässlich macht.
Du bist schön wie du bist. Vergiss mal den ganzen Scheiß der dir nicht passt, das kriegt man schon noch irgendwie in den Griff. Versuch mal zufrieden zu sein, ein bisschen wenigstens. Das macht dich gleich viel schöner.


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Aufs glücklich sein

11:22 chaos-kind 0 Comments




"Aufs glücklich sein", sagte er, stieß mit mir an und während er lachend sein Bier trank, nahm ich einen großen Schluck und hielt inne. Aufs glücklich sein.
Er lacht mich an. Er weiß genau was ich denke. Die Biergläser klacken aneinander als er sein Bier in meine Richtung schiebt.
Und eigentlich hat er da vollkommen Recht.


Diesem Satz, diesem Prosit, ging eine Diskussion voraus. Eine Diskussion über Beziehungen, gescheiterte sowie funktionierende und der Bestätigung der Tatsache, das manche Menschen sich so abhängig von anderen machen, dass sie allein nie glücklich sein würden.
"Wenn man mit sich selbst nicht zufrieden ist, wie soll man dann mit jemandem anderen glücklich sein?"
"Gar nicht, das würd’ nicht funktionieren."

Und plötzlich steht unweigerlich die Frage im Raum, die Frage die man nicht beantworten mag, weil man sich selbst vielleicht Schwächen eingestehen müsste. Wir sehen uns an. Wir wissen beide das wir diese Frage nicht beantworten können.

Bist du glücklich? Bist du zufrieden mit dir selbst?

Im ersten Moment hätte ich ja gesagt. Aber umso länger ich über diese Frage nachdenke, umso mehr fällt mir ein mit dem ich nicht zufrieden bin. 
Die nächste Sache ist nur, ist es was, das man unbedingt braucht? Oder sollten wir viel mehr lernen uns in Zufriedenheit zu üben so wies ist, "hey so ist es halt". Klar kann man diverses noch optimieren und manche Sachen müssen in Angriff genommen werden – aber so generell, hat man nicht allen Grund schon zufrieden zu sein? Glücklich zu sein? 

Sollte man nicht vielmehr denken, das eigentlich alles Super ist wie es ist und die Dinge die man noch tun will/muss nur die Crème de la Crème sind?

"Eigentlich, eigentlich sind wir doch glücklich. Mal im ernst. Und umso mehr wir feststellen das wir glücklich sind - umso besser wirken wir auf andere. Franzi, mal ehrlich... Eigentlich ist das gar nicht so schwer."






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a münchner madl und’ wiesn. a bissl a grant muas a sei.

15:47 chaos-kind 0 Comments

Prolog
Dieser Post muss leider sein. Eigentlich wollte ich den Post schon auf Bayrisch schreiben, damit meinen Grant nicht alle Leute mitbekommen, aber dann würds wahrscheinlich auch keiner mehr verstehen, wieso ich mich überhaupt aufrege. Alle die sich hiermit angegriffen fühlen: es ist natürlich jedem das seine. 
Das hier ist meine Meinung.



2013 auf der Wiesn. Dem Oktoberfest für die "Preißn" unter uns. 118 Ochsen wurden gegessen, 500.000 Hühnchen gefuttert und 6.700.000 Liter Bier wurden versoffen. Insgesamt waren 6.400.000 Besucher da. 
Sechsmillionenvierhunderttausend. München hat 1.475.569 Einwohner. Das ist 4,3 Mal München. 
19 Prozent sind Ausländer (vorwiegend Australier und Italiener angeblich), 9 Prozent aus Deutschland. Mehr als 70 Prozent sind aus Bayern. Mehr als 70 Prozent. Und das meine Lieben – das ist der Punkt an dem mich die karierten Hemden an den Rand des Wahnsinns treiben.

Denn ganz offensichtlich hat ein sehr großer Teil dieser Sechsmillionenvierhunderttausend nicht annähernd auch nur irgendeine Ahnung von Bayerischer Tracht. 
Aber das ist egal, die Gaudi ist ja das man sich als Bayer verkleidet ins nächste Zelt setzt, sich da "eine Maaaaß" bestellt (ja es ist absurd, aber in Bayern sagt man Mass auch wenn es Maß geschrieben wird) und sich über die Blasmusik beschwert, die eigentlich so viel Tradition in sich trägt und lieber abends ab 18.00 Uhr zu Anton aus Tirol (oder diverser sonstiger Lieder, die soviel mit der Wiesn zu tun haben wie ein Ochse mit nem Taucher) auf die Bierbank steigt. 
Und passend dazu: das Dirndl und die Lederhosen. An und für sich eine nette Sache und grad für die Herren der Schöpfung schön anzuschauen. Traurig ist aber das keiner mehr weiß wie man die Tracht eigentlich richtig trägt.

Denn sowohl Mini-Dirndl (die wirklich nicht sexy sind) als auch Karo-Hemden sind weder traditionell noch bayerisch. Und während der Trend den Karo-Hemden folgt (nein, auf unserer Flagge sind Rauten, kleiner aber feiner Unterschied), vergessen die meisten dass man zur Lederhosn eigentlich ein elfenbeinfarbenes oder weißes Hemd trägt. Sonntags übrigens Rosa. 
Das rührt daher, dass die Lederhose eigentlich die Arbeiterkleidung der Bauern war, da sich die hellen Leinenhemden am besten einweichen und waschen ließen. Am Sonntag wurde – um etwas, sagen wir mal, feiner zu sein – ein Rosa Leinenhemd getragen. 
Das Dirndl übrigens war 1870 noch lange nicht so tief ausgeschnitten wie jetzt – und auch lange nicht so verschnörkelt, verziert und vorallem so kurz wie heute. Weil – wer hätts gedacht – das Dirndl war das Arbeiter-Gewand von der Magd (der Dirne, früher wurde dieses Wort übrigens nicht in Verbindung mit Prostitution gebraucht, sondern war schlicht die Bezeichnung für ein Mädchen/ junge Frau, daher auch "Dirndl"). Eigentlich ist da Dirndl auch so lang, dass es bis zur Mitte der Waden fällt. Nix da, mit kurz und knapp.

Es ist natürlich jedem selbst überlassen wie sehr sich auf der Wiesn zum Clown machen will. Das klingt sehr böse ich weiß, aber es gibt genug, die dem Oktoberfest inzwischen einen solchen Fasching-Charakter verleihen das einem als gstandner Münchner schlecht wird. Tatsache ist und bleibt jedoch – egal wie sich die Tracht weiterentwickelt/verändert hat – dass man sich, zumindest wenn man behauptet man würde die Tracht aus Tradition tragen, sich nicht zu Mini-Dirndl und Karohemden hinreißen lassen sollte. (Ganz abgesehen davon, dass man Tracht nicht nur zu Wiesn trägt und weiße Hemden zur Lederhosen viel schöner sind als Karos…)

Ich schließe mich hier übrigens nicht aus, ich hab selbst zwei Dirndl die nicht "ursprungs-traditionell" sind. Tiefes Dekolleté, farbig, bestickt und ein bisschen über Knielang – aber ich glaube das die Dirndl die ich trage weitaus mehr mit der bayerischen Tradition zu tun haben als die Glitzer-Flitzer-Dinger die jetzt im Trend auch noch ohne Bluse getragen werden (irgendwo hört der Spaß auf…). 
Ich trink selbst mindestens zwei Maß, gröle Anton aus Tirol mit falls ich nach 18.00 Uhr im Zelt bin und erfreue mich der Tracht auf der Wiesn. 
Aber ganz ehrlich, es ist einfach schade das so viele sich zum Affen machen und sich dessen nicht mal bewusst sind. Die Oktoberfest-Besucher von 1870 würden im Grab rotieren, wüssten sie was aus dem Volksfest geworden ist.
Wie viele wissen eigentlich noch, wieso es das Oktoberfest überhaupt gibt?

Sechsmillionenvierhunderttausend Menschen auf der Theresienwiese. In Tracht. Und nachdem auf der Kotzwiese gepullert, gekotzt und sich einigermaßen besonnen wurde, geht's nochmal zurück ins Zelt und erst, wenn auch der letzte unter der Bierbank wieder hervorkriecht und sich Nachts die Gassen leeren, sind die Lederhosen grad noch so viel wert, dass man sich vollgerotzt in die U-Bahn schleppt und nach Hause fährt.



Epilog
Na klar macht das nicht jeder, man findet im Internet kaum Infos darüber wie man Tracht richtig trägt ohne sich als nichtwissender zu outen. Aber wenn man als nicht-traditioneller Mensch schon Tracht kaufen muss, dann bitte lasst euch im Trachtenladen eures Vertrauens richtig beraten. Die richtig guten Verkäufer wissen nämlich auch was wirklich Tradition ist und was nicht.
Die Infos zur Tracht hab ich übrigens von meinen Großeltern aus Niederbayern, falls es hier etwas zu korrigieren gibt, bitte her damit!!!





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Zwischen Apps und dem Leben.

21:08 chaos-kind 1 Comments



Ich hab da diesen Freund. Er ist Anfang dreißig, sportlich, gutaussehend, studiert, verdient gutes Geld. Er trinkt am liebsten Bier, kocht nicht selbst und hat selten was im Kühlschrank außer Butter und Senf (gut, was er damit macht weiß ich auch nicht). Er ist der Pizza-Döner-Fastfood-Mensch, der selbst nie kocht aber gern gut essen geht. Er ist in allen sonstigen Dingen so typisch Mann das man gar nicht glauben kann das es solche Kilschees tatsächlich noch gibt. Er schreibt kaum bis gar keine SMS und wenn, dann so kurz angebunden das man schon wieder schmunzeln muss - im Idealfall auch erst ein, zwei oder drei Tage später. Er ist durch und durch Mann. Bis auf eins. Sein Telefon.
Denn während alle anderen Männer in meinem Umfeld sich mit Smartphones artikulieren und "hier schau mal, dieses Video" irgendwann immer in den Unterhaltungen den essenziellen Teil bildet, zückt er nie sein Telefon.

Er hat keins dieser neumodischen Dinger, kein Smartphone, sondern ein altes, kleines Nokia mit einer Akkuleistung die selbst Blackberry-Nutzer erblassen lässt.
Er hat kein Smartphone. Genauso wenig hat er keinen Flachbildfernseher. Er überlegt sogar die alte Röhrenkiste ganz wegzugeben. Er hat keine Playstation mehr, keine fette Soundanlage (wobei er sich die wünscht, der alte audiophile Mensch) und auch keinen großen Computer. Alles was Technik betrifft kann man in seinem Haushalt mit Handy, Laptop und Radio zusammenfassen.
– Und es ist so wahnsinnig angenehm.

Jedesmal wieder, wenn ich mit ihm unterwegs bin und irgendwann mein Smartphone zücke – und sei es nur um zu sehen wie spät es ist – ertappe ich mich dabei, wie ich fast schon neidisch auf sein kleines Nokia in seiner Hosentasche schiele.

Ich hatte mein erstes Mobiltelefon mit 12, als ich auf eine Schule kam die nicht so den ultimativen Ruf hatte, ansonsten hätte ich es später bekommen. Das war ein kleines Siemens, mit klitzekleinem Display, schrecklichen Tastentönen und Antenne.
Es folgten ein Klapphandy, ein Drehhandy, eins mit Schnörkel, eins ohne, das Erste mit dem du Musik hören konntest und du nicht deinen Walk-/oder Diskman mitschleppen musstest.
Und mit jedem neuem Telefon kam neues Klimbim dazu. Hier ne tollere Kamera, oh hier konnte man sogar plötzlich ins Internet. Und dann kam das erste Smartphone. Blackberry. Samsung. Jetzt ein iPhone.

Und umso mehr Kinkerlitzchen hier, umso mehr Add-ons, umso mehr Apps – umso mehr drängt sich mir immer wieder die Frage auf: warum?

Ich liebe mein iPhone und ich würde es auch nicht mehr hergeben wollen – aber eigentlich, mal im Ernst, eigentlich brauchen wir diesen ganzen Scheiß gar nicht. Die guten alten SMS, die guten alten Handys bei denen du nicht für dies und jenes die drölfzigste App benötigst.

Nachdem auch Apple auf den Uhren-Zug aufgesprungen ist frag ich mich wirklich ob wir so Konsum-geil sind, so up-to-date sein müssen, so beschäftigt, so unsrer Zeit-beraubt, so unterhalten, so 48-Stunden-pro-Tag erreichbar sein müssen, dass man sich jetzt auch noch eine Uhr ums Handgelenk schnallen muss, die einem zeigt wann der Klogang notwendig ist und welche Nachricht gerade von einem Typen angekommen ist, mit dem wir eigentlich gar nichts mehr zu tun haben.
Braucht man ein Telefon, dass fast so groß wie ein kleines Tablet ist nur weil man neben dem telefonieren noch unbedingt lauter Videos und Filme schauen muss?
Braucht man die tausend Gadgets, die einem das Leben erleichtern sollen aber einen so gefangen nehmen, dass wir uns auch einfach ins Bett legen könnten?

Ich steh auf Technik, ich beschäftige mich gern damit, bin interessiert und finde es super wie viel wir Menschlein schon entwickelt haben – aber ganz ehrlich – braucht man den ganzen Scheiß?

Wir haben das früher so gut ausgehalten ohne den ganzen technischen Schnick-Schnack. Waren draußen und es war ganz egal wenn man sein Handy mal vergessen hat. Genießen wir mal einen Moment ganz ohne den Kram.

Ich hab da diesen Freund. Und ich liebe es mit ihm unterwegs zu sein, weil man dann nicht die ganze Zeit sein Handy zückt, mit irgendwelchen Apps rumhantiert – und weil es irgendwie befreiend ist. Ich hab da diesen Freund – und mit ihm braucht man den ganzen Kram nicht.

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Jäger-Mythos.

23:03 chaos-kind 1 Comments

Wir warten auf diese eine Nachricht. Wer hat eigentlich diese 3-Tage Regel erfunden? Und wieso halten wir uns daran? Wieso muss man sich interessant machen wenn das Interesse schon längst da war? Wer hat dieses Jagen und gejagt-werden mit dem Mythos in die Welt gesetzt, dass man nur dann interessant ist wenn man sich rar macht? Wenn man weiß dass man sich versteht, wenn die Stunden wie im Flug vergehen – wieso muss diese ungeschriebene Regel jedes Mal wieder befolgt werden?




Wir warten auf diese eine Nachricht. Am anderen Ende das gleiche. Wir warten beide. Warten. Keiner will sich zu erst melden, das würde zu VIEL bedeuten. Zu viel von was eigentlich? Wieso kann einem das nicht egal sein? Wieso kann man diese Jägergeschichten nicht einfach für eine Sekunde vergessen, sich melden, sich freuen dass man zu zweit vorm Telefon sitzt und nicht weiß dass es dem anderen genauso geht?

Ist man dann weniger Mann? Weniger männlich? Ist man weniger Frau, weil man ja dieses interessante Ding sein will, dass nicht so schnell zu kriegen ist? Bedeutet sich zu schnell melden denn wirklich, dass man verfügbar ist?

"Meld dich nicht. Lass es wies ist, der kommt von selbst", S. - eine meiner Liebsten - und dann schlürfen wir unseren Kaffee, klinkern mit den Ringen am Tassenhenkel und schmunzeln. "Mach dich rar." Und sie hat Recht, denn meistens ist es das was funktioniert.
"Muss das denn so sein?"
"Es wirkt."

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so, who are you?

23:20 chaos-kind 1 Comments



Woran liegt es, dass wir plötzlich den Mut verlieren? Das wir den Mut verlieren miteinander zu reden. Dinge zu klären. Dinge auszusprechen die gesagt werden müssen. Dinge, die man aussprechen sollte - auch wenn man denkt das es offensichtlich ist. Woran liegt es, dass wir Dinge nicht mehr klären wollen, sondern lieber davor weglaufen? Woran liegt es, dass keiner von uns mehr die Vernunft besitzt Dinge zu beenden wenn sie vorbei sind? Wieso lassen wir uns in der Luft hängen? Woran liegt es, dass wir nie das sagen was wir denken und wenn wir es tun in Entschuldigungen ertrinken? Wieso können wir nicht einfach zu dem stehen was wir tun?
Wieso sprechen wir mit anderen darüber wie manche Dinge zu sehen sind, sagen es aber nie den Personen die es betreffen würde?

Wieso sind wir so feige geworden? 
Wieso sagt man nicht einfach was los ist?





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viel blabla in 10 minuten

18:24 chaos-kind 0 Comments

Ich bin schrecklich hinterher, ich weiß. In meinem Chaos-köpfchen ist grad viel zu viel los als dass ich dazu kommen würde – wie anfangs – brav regelmäßig zu bloggen. Aber ganz aufgeben will ich das natürlich auch nicht. Um euch aber nicht gänzlich zu verlieren (und aus grenzenloser Langeweile) hab ich diese Woche das erste mal seit gefühlt 300 Jahren (ich sag das sehr oft – ich weiß) wieder ein Video gemacht. Und damit es möglichst so wirkt, als hätte ich das nicht freiwillig gemacht, schiebe ich die Schuld dafür der wundervollen Lena zu (;

Anyway... da es durchaus positiven Anklang gefunden hat, war das bestimmt nicht das letzte Video und vielleicht, ja vielleicht fallen euch auch ein paar Fragen ein: und wir basteln uns einfach einen HaifischInAspik-Tag. Wir werden sehen - falls es dafür tatsächlich Input gibt: immer her damit.

Die meisten von euch werden es wahrscheinlich schon gesehen haben - aber konsequenterweise muss das Video natürlich auch hierher.





p.s. da ich ein neues Kamera-Schätzchen unter meinen Fittichen hab, werd ich mich jetzt bemühen dass ich wieder mehr Regelmäßigkeit reinbring. Danke ihr treuen Herzen!

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Tanz mit mir den Montagsblues.

15:54 chaos-kind 0 Comments

Montagmorgen. Unzufriedenheit liegt in der Luft. Unzufriedenheit die sich auch den Tag über nicht ändern wird. Der Montag ist schuld, natürlich ist er das.

Während sich die Kids der Tatsache erfreuen das Ferien sind und unsereins in die Arbeit trottet und den wunderschönen Montagsblues mit einer Inbrunst vorträgt, dass es sogar dem sonst so netten U-Bahnfahrer die Euphorie aus dem Führerhäuschen haut, schleicht sich die Unzufriedenheit leise von hinten an. Folgt uns wie ein Schatten durch die Straßen, setzt sich beruhigend hinter uns sobald wir das Büro betreten und legt uns die Hand auf die Schulter wenn wir mit Kaffee und dem ersten Seufzer starten. Schön das es dich gibt Montagsblues, schön das du da bist Unzufriedenheit.

Was wären wir nur für glückliche Menschen wenn wir nicht etwas finden würden, das unsere Unzufriedenheit steigen lässt? Wie schrecklich wär das denn, wenn wir uns nicht selbst im Weg stünden und aus jeder pups-kleinen-Mücke einen zwanzigtausend Tonnen schweren Elefanten machen würden? Stellt euch mal vor, wir wären mal wirklich zufrieden? Schrecklich.

Und so zieht man sich voller Wissen das es nicht notwendig ist, die Dinge heraus die die Laune mit Sicherheit unten halten. Spielt nur die Lieder, die auch zu hundert Prozent "beruhigend" wirken, so ein bisschen depressiv tut doch ganz gut. Bloß nicht zuviel Fröhlichkeit bitte.

Also laufen wir – vorallem montags – mit der übriggeblieben Unzufriedenheit der letzten Nacht Hand in Hand durch die Stadt. Suhlen uns mit ihr im Gefühl von "es reicht eh nicht" und genießen das beklemmende Gefühl wenn uns die traurigen Lieder begleiten, neben uns hertrotten und sich der graue Schleier über uns legt. Ignorieren erfolgreich die gute Laune, die neben uns auf und ab hopst mit der ständigen Bitte um Aufmerksamkeit.


Was wären wir nur glücklich, würden wir diese Momente nicht so sehr genießen. Tanzt du mit mir den Montagsblues, liebe Unzufriedenheit?


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.

22:09 chaos-kind 0 Comments

Es ist der Moment in dem du merkst das du die Hoffnung aufgegeben hast. Der Moment in dem du weißt dass du all das, auf das du gebaut hast, Stein für Stein des Vertrauens, unter dir zusammenbricht. 

Wenn du spürst, wie der Boden unter dir wegbricht, du fällst, du dich nirgendwo mehr festhalten kannst. Wenn du fällst.
Fällst in ein tiefes schwarzes etwas, das dich hart abprallen lässt - jedes mal wenn du gegen die Wand schlägst. 
Jedes mal, wenn du versuchst dich an dem festzuhalten was Menschen Liebe nennen. Jedes mal, wenn du abrutschst.

Du hast so viel zu geben, soviel in dir was du gerne teilen würdest und da ist niemand, niemand dem du es geben kannst. 

Und da gibt es diese Liebe. 
Liebe die nicht da ist. Die fehlt.
Glaubst du wirklich daran?

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get lost

12:34 chaos-kind 0 Comments

Die Angst vor Verlust. Die Angst vorm Alleinsein. Die Angst vor dir. Dem Monster in dir.
Dem Monster, dass zusammen mit deiner Panik Rumba tanzt bis sie sich auf die Füße treten und von der Tanzfläche verschwinden. Die Panik, schön beschuht mit den schwindelerregenden Absätzen, zusammen mit dem kleinen Monster Einsamkeit, dass sich so sehr in seinem Anzug versteckt das man es fast nicht sieht. Die Panik, wunderschön hysterisch anzusehen, die sich genüsslich ausbreitet, den Raum einnimmt, die Flügel spannt und alles verschlingt. Die Einsamkeit, die schüchtern in der Ecke steht und so grausig schön einsam ist, dass man weinen möchte.

Wenn Panik und Einsamkeit aufeinander treffen, das Herz sich verschließt und der Kopf geht.
Wenn sich alles verkrampft, nach Halt sucht und doch nichts weiter findet als die windigen, leeren Versprechungen aus Gefühlen, Vergangenem und Erfundenem. Die Explosion, wenn die Energie auf das Versagen trifft. Positiv auf Negativ. Hoffnung auf Enttäuschung.

Und plötzlich fühlst du dich viel zu weit weg. Viel zu weit weg von daheim, von allem was dir lieb ist. Du verlierst dich in dem pumpen deines Herzens, das immer schwerer zu werden scheint. Du versinkst in den schweren Atemzügen.

Ein.
Aus.

Und hälst die Luft an.
Und gehst verloren. Sinkst mit verzweifeltem Lächeln zu Boden und beobachtest den Tanz. Den Tanz zwischen Panik und Einsamkeit. Und irgendwo am Rand, irgendwo stehst du.


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#1 Kochtherapie

12:35 chaos-kind 0 Comments

Das Rascheln. Das Zischen. Klack, Dunstabzug an. Der Geruch von Gewürzen, der sich langsam ausbreitet und sich wie ein angenehmer, wohltuender Schleier über die Küche legt. Die Musik: lauter. Unterlegt mit einem zischeln und blubbern das eine so beruhigende Wirkung hat, das man sich verliert. Verliert zwischen dem Gemüse, den Nudeln, dem Fleisch.

Ich liebe Kochen. Und ich verliere mich darin. Es gibt für mich fast keine bessere Gute-Laune-Therapie als das Kochen. Vielleicht hab ich das von den ganzen Frauen (mütterlicher Seits, sorry liebe väterlicherseits-Oma) in meiner Familie. Es wurde immer gekocht. Ich kann mich kaum dran erinnern, dass es bei uns jemals irgendetwas fertiges gegeben hätte (ausgenommen Dosen-Ravioli von Maggi, aber die sehr selten und auch nur weil wir die gar so liebten). 

Weil ich so wahnsinnig viel und gerne koche und jetzt wieder groß am Rezepte ausprobieren, verfeinern, verinnerlichen und Menschlein-einladen bin dachte ich mir, wir ziehen ein bisschen Depri aus dem Blog raus und würzen das ganze mit ein bisschen Essen. Dass das durchaus mal gefragt ist wurde mir ja schonmal ganz lieb gesteckt (;
(Verbesserungsvorschläge- und optimierungen sind an dieser Stelle sehr gern erwünscht!)

Also herzlich willkommen zu nem neuen #tag, vorerst genannt:
#1 Kochtherapie

































Was ihr braucht:

für 4 Personen / Dauer: 40 Minuten

4 Hähnchenbrustfilets
2 TL Pflanzenöl
Paprikapulver (nach Belieben, ich würze immer sehr stark)
Curry (")
Pfeffer
Salz
180g Reis (ich hab hier son Mischding aus Basmati und Langkorn)
2 Kakis
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
100ml Gemüsebrühe
100ml Rama Cremefine
- zusätzl. aber nicht notwendig, bissl Zitronensaft


Wie’s geht:
Hähnchensteaks abspülen und trocken tupfen und anbraten / mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen / warmstellen (die Pfanne brauchen wir noch)

Reis nach Packungsanweisung garen (oder wie ihr das sonst macht, ich halte mich nie an Packungsanweisungen (; )

Kakis waschen und in dünne Scheiben schneiden (Vorwarnung, wer noch nie Kakis gegessen/gekocht hat: das ist eine sehr "bappige" (klebrige) – wie man in Bayern sagt – Angelegenheit. Die Schale kann man in den meisten Fällen übrigens einfach mitessen – wenn ihr das ohne Probleme schneiden könnt, ich hatte da so meine Schwierigkeiten ...)

Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden

Kakis im Bratensatz andünsten und mit Curry würzen / mit Gemüsebrühe & Cremefine ablöschen
Frühlingszwiebeln dazugeben und nochmal mit Salz und Pfeffer würzen / aufkochen

Ich bin so ein ständiger Nachwürzer, hab zum Schluss noch nen Schuss Zitronensaft dazugegeben und nochmal nachgewürzt







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i will survive

15:25 chaos-kind 0 Comments

Sie sieht dich mit traurigen Augen an. Schweigt, atmet leise. So leise, dass du das Gefühl hast sie atmet nicht mehr. Sie hat damit aufgehört. Ihr Herz dröhnt ihr in den Ohren, aber niemand hört es.
"Und dann fällst du", flüstert sie tonlos. "Meter um Meter. Tiefer. Und alles in dir zieht sich zusammen."

Es ist der Moment in dem dein Herz zu dir spricht. Sich in deiner Brust verkriecht, sich zurückzieht.
Es ist dieser eine Moment, in dem dir plötzlich die Schuppen von den Augen fallen, die Schuppen die sich wie eine Maske über dich gelegt hatten um dir das gute Gefühl zu erhalten. Dich zu blenden. Dir die Augen vor dem offensichtlichen zu verschließen.

Du fällst. Meter um Meter. Tiefer. Die sanften Schlingen, die schützenden Hüllen aus Vertrauen und Hoffnung zerreißen. Verlassen dich. Lassen dich los. Versetzen dir den tödlichen Stoß. Du fällst. In die Tiefe, die Schlucht der Verzweiflung. Ins Tal des Schmerzes.

Du hast nicht damit gerechnet. Du hast es nur die ganze Zeit vermutet. Aber nie wahrhaben wollen. Du warst zu naiv. Zu sehr auf das Gute konzentriert. Während der Rausch aus Wut und Selbsthass dich in seine Fänge nimmt, dich weiter nach unten zieht und dir immer wieder klar wird wie dumm du wieder warst. Zu dumm um dem Gefühl zu trotzen. Zu dumm um die Wahrheit zu sehen, die doch so klar war, obwohl sie niemand gesehen hat.

Und wenn du wieder wach wirst, erwachst von dem Fall. Der Angst. Der Wut. Dem Trotz. Wenn du wieder aufstehst und schwankend nach dir selbst suchst - dann ist der Moment gekommen an dem dir wieder klar werden muss das du das alleine kannst. Das du es immer konntest. Das du ohne besser dran bist.

I will survive.



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in eigener Sache #missingcoladewe

20:48 chaos-kind 3 Comments

Vielleicht ist es nicht das richtige das zu posten, aber in Anbetracht der Tatsache was hier grad wieder vor sich geht gibt’s jetzt ein Statement & aktuellen Stand (soweit ich den weitergeben darf, ja stellt euch vor, die Familie will tatsächlich nicht das alles bekannt wird, es gibt auch noch sowas wie Privatsphäre...)




#missingcoladewe
Silvia aka @Coladewe wird seit knapp 4 Wochen vermisst. Das sollten inzwischen eine ganze Menge Menschen mitbekommen und ich bin so wahnsinnig froh (ihre Familie übrigens auch) dass ihr das alle so geteilt habt und so helft. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie froh besonders ihr Bruder über diese Hilfe ist.

Nachdem ich viel mit ihm telefoniert hab (auch um zu fragen inwieweit ich Infos weiter – an die Öffentlichkeit – geben darf) und ich sonst viel recherchiert etc hab gibt es jetzt hier ein Update.

- Die Wohnung ist leer, sie ist nicht mehr in der Wohnung gemeldet. Es liegt keine Ummeldung vor. Sie ist einfach nicht mehr auf die Wohnung gemeldet und keiner weiß wieso. Da gehen die Spekulationen los – ist sie aus-/umgezogen? Hat der Vermieter sie rausgeschmissen? Ist sie abgehauen? Wo wohnt sie jetzt? Ist sie untergetaucht? Und und und...

- Die Vermisstenanzeige liegt sowohl der Polizei in Apolda als auch in Düsseldorf vor. Allerdings wird nichts unternommen solang kein Verdacht auf ein Gewaltverbrechen besteht. Da Silvia ja alt genug & erwachsen ist kann sie nach deutschem Recht tun und lassen was sie will. Die Vermissten-Anzeige wird demnach auch nicht online gestellt – solange nicht nach ihr gefahndet wird. Um das zu erreichen bräuchte man den offensichtlichen dringenden Verdacht dass sie Suizid gefährdet ist (und selbst das würde nichts mehr bringen, weil das laut Polizei ja nun schon zu lange her wäre) oder der Beweis vorläge dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Das einzige was diese Anzeige bringt ist, dass wenn sie bei einer Polizeikontrolle erfasst werden würde, sie die Info bekommt dass sie vermisst wird und es bei ihr liegt sich zu melden. Die einzige Info die die Familie bekommt ist, dass sie gefasst wurde. Wo und wann wird nicht mitgeteilt.

- Zu den Vermutungen, zu denen ich mich nicht geäußert habe: Ich will solange nichts dazu sagen solang ich nicht sicher weiß das es so ist. Das ich eine Vermutung habe ist durchaus was Gutes - dass ich nichts sage dient ihrem Schutz. Ich weiß dass das einige von euch nicht verstehen – aber selbst wenn man verschwunden ist, heißt das nicht das man dessen Privatsphäre nicht respektieren muss. Das ich das überhaupt gesagt hab ist vielleicht ein Fehler gewesen – aber ich glaube das es besser ist eine Vermutung zu haben als dazustehen und nichts aber auch gar nichts zu wissen.
Wenn unsere Vermutung richtig ist geht’s Silvia gut und es ist (hoffentlich) nur eine Frage der Zeit bis sie wieder auftaucht (mögen nun eure Spekulationen beginnen).

Tatsache ist, dass es ganz danach aussieht als wäre sie freiwillig gegangen. Weshalb auch immer und weshalb auch immer sie nichts gesagt hat... Das ist der Punkt an dem sich ein paar Menschen auch ordentlich Vorwürfe machen – wieso haben wir nichts gemerkt? Und wo ist sie? Und wieso weiß niemand was? Und wie schlecht geht’s ihr?

Zu den Menschen, die mir wiederholt an den Kopf werfen das wäre alles Fake, weil ich mich nicht mehr äußere, weil ich das Bild nicht auf Instagram teile (an was sich manche aufhängen ist nahezu unglaublich...), weil ich am Wochenende keinen Tweet abgesetzt habe...
Liebe Leute – wer hat euch in euer Hirn geschissen? Wie krank müsste ich sein dass ich mir einen Spaß daraus mache eine Freundin als vermisst zu melden? Ganz abgesehen davon: was bringt mir das?!
Aber klar ich mach das liebendgern, ich bin auch eigentlich für ihr Verschwinden verantwortlich und lach mir abends eins ins Fäustchen... Ihr habt sie doch nicht alle.

An dieser Stelle nochmal ein Danke an alle die so mithelfen – auch wenn es jetzt nicht mehr wirklich was zu helfen gibt. Ihr Bruder steht in regelmäßigem Kontakt zur Polizei und wir versuchen gerade herauszufinden was uns noch alles möglich ist um zu erfahren wo sie ist. Da dass inzwischen sehr schwer ist (dank mangelnder Unterstützung der Polizei sei an dieser Stelle gesagt – kein Vorwurf liebe Polizisten ich weiß dass ihr bei sowas nicht eingreifen dürft) und besonders ich dank fehlender Familienverbindung an gar keine Infos mehr rankomme außer über Menschen die quasi ihren Job riskieren könnten bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen:

Ich halt euch auf dem Laufenden. Sobald ich was weiß, sag ich Bescheid.


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ich wär gern

11:36 chaos-kind 0 Comments

Ich wär gern die, die über den Dingen steht. Die weiß wohin sie will, was sie tut und wie sie fühlt.
Ich wär gern die, die weiß wieso ihr Herz schneller schlägt, wieso das Zittern nicht aufhört und wieso man das Grinsen nicht abschalten kann. Ich wär gern die, die voller Selbstbewusstsein sagen kann "Na und, mir doch egal" und die dann zeigen kann wie egal ihr das ist. Die sich in ihrem Kleid aus gutem Gefühlt dreht und "ätschbätsch ich kann auch ohne" ausstrahlt obwohl es doch mit so viel schöner ist.

Ich wär gern genau die, bei der du dir denkst: jetzt erst recht. Die will ich.

Ich wär gern die, nach der du dir die Finger leckst, die du willst weil du sie willst und die dir den Verstand raubt. Ich wär gern die, die dich ansieht und du wie in der (dämlichen) Zalando-Werbung zu Boden gehst, getroffen von Amors Pfeil, der schon bis zum Anschlag genervt ist, nur weil ich die bin, die ich gern wäre.

Ich wär gern die, die du nicht vergisst, an die du denkst. Öfter als dir bewusst ist. Ich wär gern die, die dir das Lächeln ins Gesicht zaubert. Die, auf die du dich freust.

340g von "ich wär gern" bitte, eingepackt zum mitnehmen. Nein, bitte in Scheiben, möglichst gleich dick. Oh, und könnte ich vielleicht noch 100g von diesem "egal" haben? Dankeschön. Ne Tüte? Och das geht so, ich nehm das so.





p.s. München ist so wahnsinnig schön momentan (gut, heute nicht, der Regen kann gern wieder gehen, den hab ich nicht bestellt!) ich krieg gar nicht genug vom draußen-sein. Kann bitte wieder wer die Sonne anknipsen?


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beta

13:35 chaos-kind 0 Comments



Manchmal, manchmal übermannt einen dieses Gefühl. Dieses Gefühl, man wär ein Dummy von sich selbst. Die Test-Version. Mal sehen ob das so funktioniert. Und wenn nicht? Naja, dann crashen wir das Ding.

Leben als Beta-Version. Und wenn alle Testläufe im Entwicklungsstadium scheitern, wird das kleine Ding abgepackt in den Schrank gestellt mit dem Aufkleber "Versuch gescheitert" und vergessen. Und irgendwo in dem kleinen abgepacktem Ding schreit was nach Hilfe. Nach draußen. Nach versuchen. "Teste mich nochmal, ich mach das diesmal richtig!"

Geben wir zu schnell auf? Packen wir uns selbst zu schnell auf die Seite, verwerfen die Beta und basteln lieber gleich an einer neuen und fahren derweil mit dem alten Betriebssystem?

Und wann hören wir damit auf und hören auf das abgepackte Etwas in unserem Schrank, dass danach schreit noch eine Chance zu bekommen?





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Leben leben.

16:09 chaos-kind 0 Comments


Wenn Leben glücklich macht. Diese kleinen unzählbaren Momente, die einem gar nicht bewusst sind – bis sie dich mit voller Wucht erschlagen, 'hier bin ich' schreien und dich in einen Strudel aus Glücksgefühlen ziehen, aus dem du – zumindest für diesen Moment – nicht entkommen kannst. 
Wenn sich alles vermischt, alles in endloser Euphorie endet. Sich breit macht. Die Gänsehaut auf deinem Körper hinterlässt. Dieser Schub von Herzen, der dich in die richtige Richtung pusht, dir Auftrieb gibt, dir das Lächeln ins Gesicht zaubert das du selbst schon vermisst hast.

Wenn Leben glücklich macht. Dann ist das der Moment in dem alles perfekt ist.






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sag jetzt bitte nichts

13:11 chaos-kind 0 Comments

Sag jetzt bitte nichts.
Hüll dich weiter in Schweigen. Das sanfte, leichte Lächeln auf den Lippen. Die geschlossenen Augen. Die Nähe. Du zeigst so viel. So viel von dir, von deinem Wesen, von deinem Kummer, von deiner Sehnsucht.

Sag jetzt bitte nichts. Halt mich einfach weiter fest und lass mich nicht los. Bleib so, bitte.
Lass den Moment nicht aufhören. Den Moment voller Geborgenheit, Sicherheit und diesem bisschen Glück und Liebe, das einem die Flügel verleiht für den Tag, die Woche, um die Probleme zu überstehen.

Das Gesicht im Nacken vergraben. Deinen warmen Atem auf meinem Hals. Dein kratziger Pulli unter meinen Fingern, deine Arme, die mich komplett einschließen. Einschließen und sich beschützend um mich legen. Alles andere abschirmen. Und alles was bleibt, alles was bleibt ist dieses gute Gefühl.

Sag jetzt bitte nichts. Lass alles so, wie es jetzt ist. Lass die bösen Gedanken an uns abprallen. All das negative was uns ständig einzuholen versucht. Was uns vereinnahmt, uns den Sinn raubt, uns aussaugt und ausspuckt.

Sag jetzt bitte nichts.
Halt mich einfach nur fest.


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antwortskonflikt

19:14 chaos-kind 1 Comments




Es ist der Gedanke mit dem man aufwacht. Dieser kleine Moment, in dem die Traumwelt erlischt, der Wirklichkeit weicht. Der Moment, in dem dir bewusst wird, dass du wach bist. Wach.
Das innere nochmal-umdrehen. Das vorsichtige Tasten nach dem Telefon, als könntest du in eine Mausefalle fassen. Gefunden. Gedrückt. Nur um zu sehen wie spät es ist. Und innerhalb von Sekunden wird dir bewusst das du immer noch auf diese eine Nachricht wartest.
Die nicht kam. Die nicht kommen wird.
Vielleicht hast du sie übersehen?

Nichts. Und dieses bisschen Leere, dass du so sehr hasst und von dem du dachtest das du es nie mehr fühlen wirst, diese Leere ist plötzlich wieder da. Überschattet deinen Tag. Lässt dich immer und immer wieder auf dein Telefon schauen obwohl du genau weißt - da ist nichts.

Dieser in die nichts-führende Prozess, der sich in deinem Kopf abwickelt. Angeklagter: Herz. Dein Verstand der Richter. Wütend darüber, dass wir nun wieder einen Prozess haben. Wieder das gleiche Dilemma. Der ewig gleiche Rhythmus. Nur um jedes Mal zum gleichen Entschluss zu kommen.
Nicht zu warten. Es zu lassen.

Also warten wir nicht mehr. Es ist uns egal. Wir warten nicht mehr.
Und insgeheim, tun wir es doch.

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shhht...

12:43 chaos-kind 1 Comments


Das leise Rieseln. Das bisschen Regen, das auf deine Haut tropft. Abgeschirmt von Blättern und Bäumen. Die Luft. So. Rein. Das Gefühl. Die Gänsehaut. Die Stille. Das tröpfeln, das knarzen, das leise knirschen.
Ein Ort voller Melancholie, voller Vertrauen und Geborgenheit und trotzdem voll klarer Einsamkeit. Es ist dieses Gefühl, dass dich ganz und gar einnimmt, dieses Gefühl von dem du gar nicht weißt, wie du es werten sollst, ob du es gut findest, ob du es magst.
Es ist ein Gemisch aus Zuversicht, schwelgender Depression und Glück. Zufriedenheit. An diesem einen kleinen Ort, der für ein paar Minuten nur dir ganz allein gehört, wenn das Unterholz unter deinen Füßen knarzt, deine Füße im Moos versinken. Dieses Gefühl, das so unbeschreiblich schön und traurig zugleich ist. Es ist perfekt. Einfach perfekt.

(Ich war am Samstag mit 3 wundervollen Menschen in den Tiefen Bayerns unterwegs. Die Bilder sind im Märchenwald entstanden, jeder, wirklich jeder der mal in Ruhpolding und Umgebung ist, muss muss muss dort hin. Es ist unbeschreiblich. Mystisch, wunderschön.)








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ich bin laut.

22:46 chaos-kind 3 Comments



Ich hab da diese Freundin. Sie ist schön, sie ist schlank, sie ist laut. Wahnsinnig laut. Sie hat diese eine Art, die man normalerweise als nervtötend empfinden würde, aber an ihr liebt man sie. Sie ist cool. Bis in die Haarspitzen, bis in die Socken. Sie hat diese Art, die einen wünschen lässt genauso zu sein.
Und da gibts mich. Wenn ich sie sehe – was ich selten tue – mutiere ich zu einem leichten Nachahmungsprojekt. Genauso laut. Genauso selbstbewusst. Grölend das nächste Bier, pöbelnd, mit einem leichten aggressiven Touch und jeder liebt es. Jeder im nächsten Umfeld grölt wie sie, lacht, tanzt, trinkt wie sie. Es ist, als würde sie uns mit einem Bann belegen der uns dazu bringt genauso zu sein wie sie.

Und jedesmal aufs Neue, wenn ich darüber nachdenke wie sehr man sich plötzlich anpasst kommt diese kleine Frage auf. Braucht’s das wirklich?


Ich erinner mich immer wieder an meine Teenie-Zeit (so lang ist das ja nicht her), an die ersten Teenie-Filme die ich im Kino gesehen hab und an das Gefühl, das Kino zu verlassen und plötzlich war man selbst der Protagonist in seinem eigenen Film. Aber bitte genau cool, lässig und schön wie Lola in Highschool Diva. Bitte genau so selbstbewusst und wissend wie Kat in 10 Dinge die ich an dir hasse. Dieses gute Gefühl, ich werd genauso. Und eigentlich, eigentlich ist man ganz anders.

Wir pochen so sehr auf Individualität. Auf das ich-selbst-sein, auf das Recht anders zu sein als alle andern. Der Fisch gegen den Strom. Immer wieder texten wir drauf los, wie Mainstream doch alles ist und wie unterschiedlich man doch zu allen andern ist. Wir sind so versessen drauf uns selbst zu verwirklichen, wir selbst zu sein und doch... Doch eifern wir alle irgendwem nach. Je nach Situation, je nach Belieben. Man nennt es anpassen – und mit dieser Anpassung verschwindet auch das kleine Stück Individualität auf das man so bestanden hat.

Es ist nicht so, als hätten wir uns selbst schon gefunden (zumindest die ersten Puzzleteile die einem das Leben so vor die Füße spuckt), sondern eher wie leicht wir uns für ein paar Stunden verlieren wenn wir unter Leuten sind, die wir selbst als so viel besser empfinden.

Und jedesmal aufs Neue, jedesmal wenn ich darüber nachdenke schwöre ich mir einfach ich zu bleiben. Hallo ich bin Franzi. Ich bin laut, in allem was ich tue, aber einfach weil ich nichts leise kann. Ich bin schrecklich emotional, zu aufgeladen, zu aufgedreht und manchmal schrecklich nervig. Ich brüste mich damit unter Jungs aufgewachsen zu sein und dennoch bin ich insgeheim so typisch Frau dass ich das wandelnde Klischee sein könnte. Ich bin die, die keine Fassaden mehr tragen will, die einfach so ist wie sie ist.
Bis ich dann wieder auf diese eine Freundin treffe. Und ich für ein paar Stunden vergesse wie ich eigentlich bin und meinen Schwur auf ein anderes mal verlege.


P.S. diese Freundin ist im Übrigen einer der liebsten Menschen die ich kenne, das soll keine Kritik sein meine liebe! Falls du das liest: lass uns mal wieder n Bier trinken gehen <3

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aus und vorbei

15:57 chaos-kind 0 Comments


Nimm alles mit, reiß alles raus, 
Was du willst und was du brauchst 
Nimm alles mit, greif es dir,
Doch mein Herz bleibt hier 
Doch mein Herz bleibt hier, bei mir
- Madsen

Shit happens. Die Dinge in dieser Kategorie festzuhalten mag vielleicht bescheuert erscheinen und doch... doch ist es die richtige Entscheidung. Das Gefühl von Zuneigung, von Liebe, von dem ersten Kribbeln, bei dem du dir denkst 'das isses'... 
und dann isses das nun eben doch nicht. 

Früher hätte dich das zerrissen. Du hättest es nie einfach so als verbuchen können, du hättest dich ewig hin und her gedreht, im Kreis, immer wieder, weil du das um-dich-selbst-kreisen so gern tust obwohl du es hasst. Du hättest geschrieen, dich gewunden, dich selbst versucht zu retten indem du dich noch weiter in den Gefühlsstrudel wirfst.
Du wärst im Chaos erstickt. Früher.

Und auch wenn es irgendwo weh tut, dir irgendwo sogar ein bisschen die Tränen in die Augen treibt, weißt du ganz genau das es okay ist. Shit happens. Scheiße gelaufen.

Also tüten wir den Mist wieder ein, schmeißen sie in den nächsten Mülleimer und schreien für einen kurzen Moment. Danke für den Auftritt und tschüssikovski.

Und dein Herz? Dein Herz ist in dem Schutzpanzer verschwunden, hat sich verkrochen. Fühlt sich ganz wohl da und wohnt dem ganzen Theater um sich herum mit Chips, Bier und Cola bei und lacht. Prost Mahlzeit. 


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