Remember.

16:06 chaos-kind 0 Comments

Als du plötzlich dieses Foto vor dir gesehen hast lief es dir eiskalt den Rücken runter. Mit einem Schlag war alles wieder da. Alles, was du feinsäuberlich in kleine Boxen gestopft hattest, weit, weit, weit hinten im Schrank der Erinnerungen. So tief vergraben dass du dir sicher warst, dass du nichts mehr fühlen würdest. Erinnerungen neutralisieren sich irgendwann. Oder schwächen ab. Irgendwann ist es dir egal. Zumindest bist du immer davon ausgegangen.

Aber es gibt Erinnerungen die sich so festsetzen, sich tief in dir verstecken und wenn sie freigelassen werden, sind sie so nah, so intensiv wie in dem Moment als es passiert ist. Es ist der Hass, die Wut, der Ekel der in dir aufsteigt, der dich überkommt und egal wie du es drehst und wendest... es mag viel verheilen. Aber manche Wunden bleiben und werden zu Narben. Narben die du versteckt in dir trägst.

Du schließt das Fenster. Löscht das Bild. Mal wieder. Du wolltest nie Fotos löschen, hast alles behalten. Irgendwo liegt bestimmt noch eine Kopie der Kopie der Kopie. Du wolltest nie etwas vergessen, hast gesammelt, aufgehoben, Sicherheitskopien kopiert weil du Angst hattest alles mit einem Schlag zu vergessen. Du löscht das Bild. Leerst den Papierkorb. Aber die Erinnerung ist frei und reisst dich weg. Weit fort. In eine Welt, in der du nicht mehr sein willst.


Danke dafür. Danke dass mich jedesmal die Gänsehaut überkommt. Die Wut. Die Tränen. Der Ekel. Der Hass. Es ist lange her – aber die Wut schürt sich mit jedem Mal. Danke, dass du mich zu dem gemacht hast was ich bin. Stärker als du. Und irgendwann, irgendwann spuckt dir das Karma in dein verdammtes Gesicht. What comes around, goes around.

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