VOM KONKURRENZKAMPF UND UNSICHTBAREN FEINDEN

09:54 chaos-kind 4 Comments

Es ist eigentlich perfekt. Du bist zufrieden, du bist selbstbewusst, du bist glücklich. 
Zumindest so weit, dass du von dir selbst sagen kannst dass dich gerade nichts runterbringen kann. 
Bis zu diesem einen Moment wo plötzlich der Ex deines neuen Partners auftaucht. Überhaupt nicht weiter erwähnenswert - aber die Infos, die du aufschnappst bringen dich zum denken. 

Es sind Kleinigkeiten, winzige Details die in Gesprächen plötzlich die Speicherkapazität deines Gehirns auf ein paar minimale Dinge schrumpft. Das mag das angeblich perfekte Aussehen sein, den unfassbaren Charakter, vielleicht die Beliebtheit, das sexappeal das der Expartner deines Herzensmenschen gehabt haben muss. Zumindest gehst du davon aus - denn so fühlt es sich an. 

Die Tatsache dass er oder sie unglaublich geliebt wurde von aller Welt, von allem drum herum. Von allen Freunden, Bekannten, wichtigen und unwichtigen Personen. Einfach das Gefühl zu wissen, dass man dieser (selbsterstellten) Fiktion nie ähnlich sein wird. Nie diese Perfektion erreichen wird. 

Und in dem Sumpf aus Unterhaltungsfetzen, die gar nicht so beabsichtigt waren sondern lediglich kurze Erinnerungen von langjährigen Freunden sind, irgendwo in diesem Sumpf schrumpft dein Empfinden deiner selbst. 
Dein Selbstbewusstsein. 
Dein "du bist gut, so wie du bist".

Wieso suchen wir nach Gründen die uns runterziehen? Wieso lassen wir uns dadurch beeindrucken? Wieso denken wir, dass wir dem Verflossenen niemals das Wasser reichen könnten? Und wieso glauben wir gegen diese unsichtbaren Feinde keine Chance zu haben? Ist es die Angst davor zu verlieren? Nicht gut genug zu sein?

Egal was es ist, ein gutes Gefühl bleibt nie. Und während du dich im Spiegel betrachtest, deine Makel dir noch mehr auffallen als sonst, wird die klar dass du dich wieder verlierst, dich hinter deinen Mauern versteckst und du dir wünschst das du nicht so empfindlich wärst.

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