11:47 chaos-kind 0 Comments



Dieses schleichende Gefühl. Dieses kriechende, eklige Etwas, dass sich über einen legt. Sich über einen ausbreitet, dich gefangen nimmt. Diese Decke aus Dunkelheit, die sich wohlig warm um dich schlingt, dir die Luft zum atmen nimmt. Dich wiegt. Dich innerlich erwürgt. 
Dieses hin- und her zwischen gut und böse. Zwischen versagen, aufstehen. 

Diese innere Panik.

Wenn alles hochkocht, alles was du so schön verpackt hast, weggestellt, den Schrank abgeschlossen hast. Wenn alles plötzlich platzt. Inneres Erdbeben. Sich alles plötzlich frei fühlt, frei dich wieder einzuholen, dich zu Boden zu reißen. Dich niederzumachen. Wenn die verdrängten Erinnerungen schneller sind als du. Dir die Wege versperren, deinen Ausweg abschneiden. 

Wenn das Licht ausgeht und die inneren Geister dich nicht los lassen. 

All das, vor dem du dachtest sicher zu sein wenn du nur nicht dran denkst. Nicht darüber sprichst. Es einfach versuchst zu vergessen. Vergessenes, das dich nie, nie, nie wieder erreichen sollte. Diese Kleinigkeiten, die plötzlich all diese Ruhe die du gefunden hast zerstören, zerschmettern. Du vor den Scherben deiner eigenen Vergangenheit stehst und feststellst, das dein ganzes "So schlimm ist es nicht", "Mir geht es gut", "Das ist schon so lang her", "Ach quatsch, das is schon lang vorbei" gelogen war.

Selbstbetrug.

Das all diese Dinge, die du erlebt hast, über die du nie gesprochen hast, vielleicht angeschnitten, aber nie losgelassen, dass all diese Dinge immer noch so präsent sind – du es dir aber nie eingestehen wolltest. Würde reden überhaupt helfen? Und wer würde es nach all den Jahren ernst nehmen?

Das ist die Rache. Die Rache deinerselbst an dir.

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