21:54 chaos-kind 0 Comments



Es ist eigenartig. Dieses Gefühl, das einen langsam überkommt, wenn man an erlebtes denkt. Wenn man Fotos der Vergangenheit sieht. Dingen, die längst vergangen sind. Zumindest zeitlich.
In deinem Kopf nicht. Die ganzen Schubladen und kleinen Kisten, in denen du sie eingesperrt hast, um nicht mehr daran denken zu müssen. Um sie zu verarbeiten. In klein gehackte, zerstückelte Dinger, die sich in Luft auflösen sollten.

Wenn du bei jedem dieser Fotos ein Stück zurück versetzt wirst. Du gar nichts dagegen tun kannst. Und dir schlecht wird. Immer wieder bei der Frage "Freunde... Wir nannten uns Freunde – was war plötzlich zwischen uns?"
Wenn plötzlich etwas endet. Du gar nicht weißt wieso. Es nicht verstehst. Dich immer wieder durch einen Berg von möglichen Ursachen wühlst, aber keine findest.
Wenn dein Vertrauen da liegt, ganz allein, nackt. Und du dich fragst, wieso du einem Menschen wie diesem vertrautest. Wieso du dich drauf eingelassen hast, wo du doch wusstest, dass es schief gehen würde. Wenn dir immer wieder in den Kopf kommt, wie oft ihr gesagt hattet das hält. Wie oft ihr lachend dagesessen seid und wusstet: das ist echte Freundschaft. Echte Freundschaft. Nichts davon war echt.

Nichts davon.

Aber diese Erkenntnis kommt immer erst dann, wenn man schon allein ist. Wenn plötzlich alles von heute auf morgen zu Ende war und dir langsam bewusst wird was hinterrücks eigentlich lief. Die ganze Zeit. Und du hast es nicht gemerkt. Du hast nicht gemerkt. Die ganze Zeit nicht.

Und plötzlich, plötzlich überzieht dich diese Gänsehaut, dieses widerliche Schlecht-sein, der Ekel, der in einem aufsteigt, wenn man merkt, dass man nur das Mittel zum Zweck war. Die ganze Zeit. Weil du dich so sehr bemüht hast dieses, für dich besondere, Band zu stärken... ein Band das nie da war.

Dieses Vertrauen, das geschändet, misshandelt in der Ecke liegt, irgendwo zwischen dir und deinem Herzen und dabei zusieht, wie dir langsam, Stück für Stück gezeigt wird, was schon wie lange hinter deinem Rücken passierte. Wenn du feststellst, das deine engsten Freunde dich hintergangen haben. Die ganze Zeit. Die ganze Zeit in der du dachtest ihr seid unzertrennlich. Es war alles gefaked. Es war alles falsch.


... es sind die Momente, in denen ich an euch denken. In denen ich weiß, wozu ich wirklich da war. Ich vermisse die Zeit nicht, ich vermisse euch nicht. Ich hasse euch nicht, aber ich hab euch nicht verziehen. Und auch wenn es schon eine Zeit her ist, ich bin froh, ich bin so unendlich froh dass ihr weg seid. Ich hätte mir nur eins gewünscht: wärt ihr doch nur ehrlich zu mir gewesen. Zu mir, zu meinem Vertrauen in euch. 

0 Gedanken: